Inhaltsverzeichnis
- Warum rückt die gewerbliche und industrielle Photovoltaik aktuell so stark in den Fokus?
- Wie entwickelt sich der Markt für gewerbliche und industrielle PV in Europa derzeit?
- Welche fünf Schlüsselfaktoren treiben das Wachstum der gewerblichen und industriellen Photovoltaik im nächsten Jahrzehnt an?
- Welche Länder stehen an der Spitze dieser Entwicklung?
- Wie können Unternehmen von der Energiewende konkret profitieren?
- Chancen und Herausforderungen im Wandel – wer gestaltet die neue Energiezukunft Europas?
Warum rückt die gewerbliche und industrielle Photovoltaik aktuell so stark in den Fokus?
Die europäische Energielandschaft befindet sich im Umbruch.
Vom schrittweisen Inkrafttreten des CO2-Grenzausgleichssystems (CBAM) über anhaltend hohe Strompreise bis hin zu wachsendem Druck durch ESG-Berichtspflichten und grüne Finanzierungsinstrumente: Unternehmen in Europa sehen sich mit beispiellosen Herausforderungen im Energie- und Regulierungsbereich konfrontiert.
Gleichzeitig rückt die dezentrale Energieerzeugung – insbesondere Photovoltaik – mit ihren Vorteilen wie niedrigen Emissionen, Eigenverbrauch und Kostenreduktion immer stärker in den Vordergrund. Sie eröffnet Betrieben einen praktikablen Weg zur Unabhängigkeit vom Energiemarkt und zur Erfüllung ihrer Klimaziele.
Vor diesem Hintergrund eröffnet sich für C&I-Dachanlagen ein strategisches Zeitfenster: Sie ermöglichen nicht nur die Senkung der Betriebskosten, sondern bieten auch einen Vorsprung in der grünen Markenpositionierung und im Zugang zu Fördermitteln.
Aus Sicht von Maysun Solar beleuchtet dieser Beitrag die fünf zentralen Wachstumstreiber für die gewerbliche und industrielle PV in Europa im kommenden Jahrzehnt – auf Basis politischer Rahmenbedingungen, technologischer Entwicklungen, nationaler Marktunterschiede und operativer Unternehmensstrategien. Zudem erhalten Unternehmen praxisnahe Empfehlungen, wie sie von dieser Entwicklung konkret profitieren können.
Unter gewerblicher und industrieller Photovoltaik – auch bezeichnet als „dezentrale PV-Stromerzeugung für gewerbliche und industrielle Zwecke“ – versteht man PV-Anlagen, die auf Dächern nicht wohnwirtschaftlich genutzter Gebäude wie Produktionshallen, Bürokomplexen, Einkaufszentren oder Logistikimmobilien installiert sind.
Die typische Anlagengröße reicht von 30 kW bis zu mehreren Megawatt. Das zugrundeliegende Modell basiert auf Eigenverbrauch mit Netzeinspeisung von Überschussstrom.
Im Vergleich zu privaten PV-Anlagen oder großen Freiflächenparks befinden sich C&I-Systeme näher am Verbrauchspunkt, was zu kürzeren Amortisationszeiten und flexibleren Finanzierungsstrukturen führt – und so die Energieeffizienz und Kostenbilanz von Unternehmen nachhaltig verbessert.
Hinzu kommt: Unternehmen sind nicht nur Stromverbraucher, sondern zunehmend auch Erzeuger – viele verfügen über bislang ungenutzte Dachflächen, die im herkömmlichen Energiemodell keine Rolle spielten, nun aber als wertvolle Ressource entdeckt werden.
Welche Faktoren also treiben die Entwicklung der gewerblichen und industriellen PV in Europa in den nächsten zehn Jahren entscheidend voran? Und welchem Wachstumspfad wird dieser Markt folgen?
Wie entwickelt sich der Markt für gewerbliche und industrielle PV in Europa derzeit?
Als gemeinsamer Energiemarkt schreitet die Entwicklung der gewerblichen und industriellen Photovoltaik in den EU-Mitgliedstaaten zwar nicht völlig gleichmäßig voran, doch der übergeordnete Trend ist eindeutig: Die C&I-Photovoltaik etabliert sich zunehmend als zentraler Treiber im Bereich der dezentralen PV-Systeme.
Prognosen von SolarPower Europe und weiteren Brancheninstitutionen zufolge wird die kumulierte installierte Leistung in Deutschland bis 2024 rund 22,5 GW erreichen – ein Plus von über 10 % gegenüber dem Vorjahr. Damit bleibt Deutschland führend in Europa.
Italien folgt mit 11,8 GW auf dem zweiten Platz. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen in den sonnenreichen Regionen Apulien und Kalabrien reagieren aktiv auf steuerliche Anreize und treiben den Ausbau von Dach-PV-Anlagen voran.
Frankreich verzeichnet derzeit eine kumulierte Leistung von 9,2 GW. Die Ausweitung der CRE-Ausschreibungen sowie eine wachsende Anzahl an langfristigen PV-Stromabnahmeverträgen (PPAs) beschleunigen die Umsetzung gewerblicher Projekte.
Die Niederlande nutzen intensiv urbane Dachflächen und politische Förderungen und erreichen damit 7,6 GW an kumulierter Leistung.
Polen, als Vertreter eines dynamisch wachsenden Marktes, hat bis 2024 eine Gesamtleistung von 5,3 GW aufgebaut – begünstigt durch EU-Finanzierungen und hohe lokale Strompreise. Für das laufende Jahr wird ein Zubau von weiteren 1,5 GW erwartet.
Besonders mittlere gewerbliche und industrielle PV-Projekte verzeichnen derzeit eine hohe Wachstumsdynamik.

Hinweis: Alle Angaben für das Jahr 2024 basieren auf öffentlich zugänglichen Daten von SolarPower Europe, IRENA, nationalen Energieagenturen sowie auf prognostizierten Marktentwicklungen.
Mit der Unterstützung durch politische Anreize, technologische Weiterentwicklungen und innovative Geschäftsmodelle entwickelt sich der Markt für gewerbliche und industrielle Photovoltaik in Europa zunehmend zu einem strukturell gefestigten System.
- Auf politischer Ebene haben zahlreiche europäische Regierungen ihre Maßnahmen zur Förderung der C&I-PV deutlich ausgeweitet. In Deutschland wurden die finanziellen Anreize für Eigenverbrauchsmodelle weiter verstärkt; Italien überzeugt mit Steuererleichterungen und attraktiven Einspeisetarifen; Frankreich schreibt seit 2023 PV-Dachanlagen für alle neuen und renovierten gewerblichen Gebäude gesetzlich vor; und in den Niederlanden bleibt das „Net-Metering“-System bestehen, ergänzt durch Netzanschlusspriorität für größere Anlagen. Regionen mit hohen Stromkosten wie Süddeutschland und Süditalien gehören dadurch inzwischen zu den renditestärksten Märkten mit hoher Unternehmensbeteiligung.
- Auf technologischer Ebene dominieren heute leistungsstarke und smarte Systeme die Auslegung von PV-Anlagen. Fortschrittliche Zelltechnologien wie TOPCon und HJT steigern den Stromertrag pro Fläche kontinuierlich und eignen sich besonders für gewerblich genutzte Dächer mit eingeschränktem Platzangebot. Intelligente Wechselrichter und digitale Monitoring-Plattformen sorgen für mehr Transparenz und Effizienz im Betrieb. Zudem testen einige Hochpreis-Märkte bereits C&I-Speichersysteme zur Lastverschiebung und Eigenverbrauchsoptimierung.
- In Bezug auf Geschäftsmodelle geht der europäische Markt verstärkt in Richtung Vielfalt und Flexibilität. Neben dem klassischen Modell „Eigeninvestition mit Eigenverbrauch“ etablieren sich zunehmend nullinvestive Dachpachtmodelle und Betreibermodelle mit Drittfinanzierung. Auch langfristige Stromabnahmeverträge (PPAs) gewinnen an Reife und ermöglichen die strategische Verknüpfung von Energiebezug, Finanzierung und ESG-Zielen.
Insgesamt ist der Markt für gewerbliche und industrielle Photovoltaik in Europa auf dem Sprung von der Einführungs- in die Beschleunigungsphase.
Was aber treibt dieses anhaltende Wachstum konkret voran?
Welche fünf Schlüsselfaktoren treiben das Wachstum der gewerblichen und industriellen Photovoltaik im nächsten Jahrzehnt an?
Mit dem strukturellen Wandel der europäischen Energieversorgung und der fortschreitenden nachhaltigen Transformation in der Unternehmenslandschaft beginnt für die gewerbliche und industrielle Photovoltaik ein neuer Wachstumszyklus, der von verschiedenen Kräften getragen wird.
Von politischen Impulsen über zunehmende Nachfrage bis hin zu technologischen Innovationen und flexiblen Finanzierungsmodellen – die folgenden fünf Faktoren werden in den nächsten zehn Jahren die entscheidenden Wachstumstreiber darstellen.

1. Politischer Impuls: Verschärfte Regulierung und verpflichtende Umsetzung
Dezentrale Photovoltaik ist inzwischen fester Bestandteil des Europäischen Grünen Deals und der REPowerEU-Strategie – als zentrales Instrument für Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit. Entsprechend verschärfen viele EU-Mitgliedsstaaten ihre Vorgaben zur Dach-PV-Nutzung: Seit 2023 gilt in Frankreich etwa eine Solarpflicht für neue und renovierte Gewerbebauten. Italiens PNIEC-2030-Entwurf sieht 52 GW an neuer PV-Leistung bis 2030 vor – ein erheblicher Teil davon im C&I-Bereich.
Flankiert wird dieser Trend von Maßnahmen wie Steueranreizen (z. B. Italiens Superbonus), vereinfachten Genehmigungen und schnelleren Netzanschlüssen. Diese senken die Eintrittshürden, erhöhen die Investitionssicherheit und beschleunigen den Ausbau von Eigenverbrauchsanlagen – ein starker Impuls für die Marktdurchdringung gewerblicher Photovoltaik.
2. Transformation auf Unternehmensebene: ESG-Fokus und Energieautonomie im Gleichschritt
Mechanismen wie CBAM (CO2-Grenzausgleich), volatile Energiepreise und der Druck zur Klimaneutralität rücken Energie als „zweite Kostenstelle“ in den strategischen Fokus vieler Unternehmen.
Immer mehr Betriebe integrieren erneuerbare Energien in ihre ESG-Ziele und Nachhaltigkeitsberichte. Kunden aus Industrie, Einzelhandel und Logistik setzen auf PPAs, zertifizierten Grünstrom oder eigene PV-Anlagen, um ihre CO₂-Bilanz gezielt zu steuern. Die Beteiligung an internationalen Initiativen wie RE100 oder SBTi nimmt zu.
Gleichzeitig verändert sich die Sichtweise auf PV-Projekte: weg vom reinen Einsparmodell – hin zum strategischen Aktivposten mit Relevanz für Regulierung, Finanzierung und Marke. Auch in der Lieferkette steigt der Druck: Zulieferer müssen immer häufiger Herkunftsnachweise für ihren Energieeinsatz erbringen.
3. Technologische Innovation: Mehr Effizienz, geringere Kosten
Fortschritte bei Zelltechnologien wie TOPCon, HJT und IBC führen zu immer höheren Wirkungsgraden und senken gleichzeitig die Stromgestehungskosten (LCOE). Damit werden auch kleinere Dachflächen für C&I-Anlagen wirtschaftlich nutzbar.
Parallel ermöglichen intelligente Wechselrichter, KI-gestützte O&M-Plattformen und bidirektionale Speicherlösungen integrierte Gesamtsysteme – vom Erzeugen über das Speichern bis hin zum smarten Management.
Gerade in Märkten wie Deutschland und den Niederlanden setzt sich das Modell „PV + Speicher + Energiemanagement“ zunehmend als Standard durch. Installateure entwickeln sich weiter zu ganzheitlichen Energiedienstleistern.
4. Geschäftsmodell-Innovation: Flexible Finanzierung senkt Hürden
Hohe Anfangsinvestitionen galten lange als Hauptbremse für C&I-Projekte – heute sorgen neue Modelle für Abhilfe. Dachpacht ohne Eigenkapital, langfristige PPAs und Betreiberkonzepte mit Drittfinanzierung (z. B. ESCOs) sind inzwischen gängige Wege in den Markt.
Großinvestoren und Banken bieten kombinierte Finanzierungspakete inklusive PPA, Versicherung und Wartung an, was besonders KMU den Einstieg erleichtert.
Gleichzeitig gewinnen Instrumente wie Green Bonds, Nachhaltigkeitskredite oder projektbezogene Finanzierungen an Bedeutung. Die „Vermögensbildung“ von PV-Anlagen wird greifbar. In Italien etwa wurden 2023 knapp 30 % aller C&I-Projekte über strukturierte Finanzierungen umgesetzt – ein Zeichen für hohe Marktakzeptanz und Skalierbarkeit.
5. Marktstruktur im Wandel: Neue Mechanismen fördern dezentrale Lösungen
Der europäische Energiemarkt befindet sich inmitten tiefgreifender Reformen. Viele Länder treiben die Marktliberalisierung voran, entwickeln Spot- und Kapazitätsmärkte – ideale Voraussetzungen für die Einbindung dezentraler Energiequellen.
Unternehmen können mit Eigenverbrauchsmodellen inklusive Überschusseinspeisung direkt am Strommarkt teilnehmen – etwa durch Lastverschiebung, Direktvermarktung oder virtuelle Kraftwerke.
Mit der Öffnung für Energiegemeinschaften, geteilte PV-Nutzung und öffentliche Weiterverkaufsmodelle werden gewerbliche Nutzer zunehmend zu Produzenten, Händlern und aktiven Marktakteuren – das steigert die Handelbarkeit und den Vermögenswert von PV-Anlagen erheblich.
Welche Länder stehen an der Spitze dieser Entwicklung?
Im kommenden Jahrzehnt wird sich das Wachstum der gewerblichen und industriellen Photovoltaik in Europa in unterschiedlichen Geschwindigkeiten vollziehen – abhängig von politischen Fahrplänen, Marktinfrastruktur und dem Engagement der lokalen Wirtschaft.
Insgesamt lässt sich eine Zweiteilung erkennen: Reife Kernmärkte mit stabilen Rahmenbedingungen und ausgereiften Förderinstrumenten auf der einen Seite, sowie dynamisch aufstrebende Märkte mit Kosten- und Fördervorteilen auf der anderen.

1. Reife Märkte
Deutschland: Stabile politische Rahmenbedingungen und etabliertes PPA-Ökosystem
Als einer der Pioniere der europäischen Solarbranche verfügt Deutschland im C&I-Segment über ein ausgereiftes Zusammenspiel aus Marktmechanismen und Industrieinfrastruktur. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) stellt stabile Förderbedingungen bereit – zuletzt mit Fokus auf Eigenverbrauchsmodelle und die Ausweitung von PPA-Lösungen. Seit 2024 gelten höhere Leistungslimits und schnellere Anschlussverfahren, was den Ausbau mittelgroßer und großer Dachanlagen beschleunigt. Hinzu kommt ein starkes Bewusstsein deutscher Unternehmen für strategische Energieplanung, was die strukturelle Reife des Marktes zusätzlich stärkt.
Italien: Starke Sonneneinstrahlung trifft auf attraktive Steueranreize
Der italienische C&I-Markt ist regional unterschiedlich ausgeprägt. Der Süden – etwa Apulien und Sizilien – zählt aufgrund seiner hohen Sonneneinstrahlung zu den Regionen mit besonders niedrigen Stromgestehungskosten (LCOE). Steuerliche Anreize wie der „Superbonus 110 %“ und ergänzende Förderprogramme senken die Projektkosten erheblich. Mit der Neujustierung des nationalen Energie- und Klimaplans (PNIEC) setzt Italien verstärkt auf das Modell „bauen und nutzen“ für gewerbliche Nutzer.
Frankreich: CRE-Ausschreibungen und PPAs entwickeln sich parallel
Frankreichs Markt wird durch regelmäßige CRE-Ausschreibungen geprägt, die gewerbliche Dachanlagen mit garantierten Einspeisetarifen fördern. Seit 2023 gewinnen PPAs zunehmend an Bedeutung – insbesondere bei größeren Akteuren aus Handel, Logistik und Industrie, die ihren Bedarf an grünem Strom gezielt decken wollen. Zusätzlich bietet die Förderung gebäudeintegrierter Photovoltaik (BIPV) neue Potenziale für urbane Gewerbebauten.
2. Aufstrebende Märkte
Polen hat sich in den letzten Jahren zu einem der dynamischsten Solarmärkte Europas entwickelt. Während der Fokus zunächst auf dem Residential-Bereich lag, rückt nun der mittelgroße C&I-Dachanlagensektor in den Mittelpunkt. Hohe Strompreise treiben besonders kleine und mittlere Produktionsbetriebe zur Suche nach PV-Lösungen. Unterstützt wird diese Entwicklung durch Mittel aus dem EU-Modernisierungsfonds und REPowerEU. Trotz noch verbesserungswürdiger Anschlussverfahren überzeugt der Markt durch hohe Flexibilität und gute Renditeperspektiven.
Auch Länder wie Tschechien, Rumänien und Ungarn modernisieren aktuell ihre Energiepolitiken. Ziel ist es meist, die Kapazitäten im dezentralen Bereich bis 2030 mindestens zu verdoppeln. Maßnahmen wie vereinfachte Genehmigungsverfahren, Steuererleichterungen und zusätzliche Haushaltsmittel sollen die Entwicklung der gewerblichen Photovoltaik nachhaltig stärken.
Wie können Unternehmen von der Energiewende konkret profitieren?
Im Zuge der sich wandelnden Energiearchitektur Europas können gewerbliche und industrielle Betriebe, die frühzeitig eine umfassende Energiekonzeption aufstellen, entscheidende Vorteile sichern – sei es bei der Kosteneffizienz, der regulatorischen Konformität oder beim Aufbau eines nachhaltigen Markenprofils.
Von der technischen und wirtschaftlichen Bewertung einer PV-Anlage über die Wahl des passenden Geschäftsmodells bis hin zur Risikoanalyse und Auswahl verlässlicher Partner sollten Unternehmen ihre Strategie auf einer fundierten Grundlage aufbauen, um langfristig von der Transformation des Energiemarkts zu profitieren.

1. Bewertung der Gebäudedachressourcen für gewerbliche und industrielle Photovoltaik
Die technische Eignung eines Dachs ist entscheidend für die Machbarkeit und Rentabilität einer PV-Anlage.
- Stromlastprofil: Ein gleichmäßiger und stabiler Tagesverbrauch erhöht den Eigenverbrauchsanteil erheblich.
- Dachfläche und baulicher Zustand: Flache, verschattungsfreie und statisch tragfähige Dächer bieten ideale Voraussetzungen für PV-Systeme.
- Eigentumsverhältnisse und Restnutzungsdauer: Klare Besitzverhältnisse und eine verbleibende Nutzungsdauer von mindestens 20 bis 25 Jahren stellen sicher, dass sich die Investition über den Lebenszyklus der Anlage amortisieren kann.
- Netzanbindung und technische Infrastruktur: Verfügbarkeit von Netzanschlusspunkten, ausreichende Netzkapazität und gegebenenfalls notwendige Genehmigungsverfahren beeinflussen die Projektumsetzung maßgeblich.
2. Strategische Bewertung der Geschäftsmodell-Optionen
Abhängig von Kapitalausstattung, Nachhaltigkeitszielen und Renditeerwartungen stehen Unternehmen derzeit drei etablierte Geschäftsmodelle zur Auswahl – wobei nicht jedes Modell für jedes Unternehmen gleich geeignet ist:
- Eigenfinanziertes Modell (CAPEX): Das Unternehmen übernimmt die vollständige Investition, errichtet die PV-Anlage in Eigenregie und profitiert von allen erzeugten Stromerträgen. Ideal für kapitalstarke Betriebe mit Fokus auf langfristige Einsparungen und maximale Unabhängigkeit.
- Nullinvestives Dachpachtmodell: Ein externer Investor finanziert und betreibt die Anlage. Das Unternehmen stellt die Dachfläche zur Verfügung, erhält im Gegenzug günstigen Solarstrom und zahlt keine Vorabkosten – attraktiv für KMU oder Unternehmen mit begrenztem Investitionsspielraum.
- PPA (Power Purchase Agreement): Über langfristige Lieferverträge werden stabile Grünstrompreise festgelegt. Besonders geeignet für größere Unternehmen mit mehreren Standorten oder Verpflichtungen zur ESG-Berichterstattung.
3. Bewertung von Erträgen und Risiken
Die Investition in ein PV-System ist eine strategische Langzeitentscheidung. Unternehmen sollten daher vor Projektstart wirtschaftliche Chancen und mögliche Risiken aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten:
- Zentrale Finanzkennzahlen: IRR (Internal Rate of Return), LCOE (Levelized Cost of Electricity) und Amortisationszeit dienen als Grundlage für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit.
- Strompreis- und Förderstabilität: Prognosen zur Strompreisentwicklung sowie zur Kontinuität von Förderprogrammen und steuerlichen Anreizen helfen bei der Risikoeinschätzung.
- Effizienz beim Netzanschluss und Genehmigungsdauer: Lange Wartezeiten oder bürokratische Hürden verzögern den Projektstart und wirken sich negativ auf die Rentabilität aus.
- Betrieb, Wartung und Leistungsversprechen: Qualität der Komponenten, Effizienz der Wechselrichter und Zuverlässigkeit des Betriebsservices sind entscheidend für die tatsächliche Energieerzeugung und Systemverfügbarkeit.
4. Partnerauswahl als Erfolgsfaktor
Nicht nur das technische Konzept, sondern auch die Auswahl eines kompetenten Partners ist ausschlaggebend für den langfristigen Erfolg eines PV-Projekts.
- Zertifizierungen und Produktqualität: Erfüllen die Komponenten europäische Standards wie IEC, TÜV oder CE und gewährleisten sie eine reibungslose Inbetriebnahme im Zielmarkt?
- Branchenerfahrung: Hat der Anbieter nachweisliche Erfahrung mit C&I-Projekten in verschiedenen Märkten und kennt er die jeweiligen Vorschriften und Netzanforderungen?
- Lokale Präsenz: Besteht eine Lieferkette mit Lagerhaltung, technischem Service und Kundenbetreuung vor Ort, um schnelle Reaktionszeiten sicherzustellen?
- Systemgarantien und Monitoring: Werden vollständige Garantiezeiten, Energieertragsüberwachung und Ferndiagnose angeboten?
Maysun Solar ist als spezialisierter PV-Modulhersteller seit 2008 auf dem europäischen Markt aktiv und verfügt über umfangreiche Erfahrung im gewerblichen und industriellen Segment. Mit einem flächendeckenden Netzwerk aus Lagern und Servicestandorten in Europa kommen die hocheffizienten Maysun-Module heute auf zahlreichen Gewerbedächern in Deutschland, Italien, Frankreich und weiteren Regionen zum Einsatz – und unterstützen Unternehmen dabei, ihre Stromkosten zu senken, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und ihr nachhaltiges Markenimage zu stärken.

Chancen und Herausforderungen gehen Hand in Hand – wer prägt die neue europäische Energielandschaft?
Mit dem konsequenten Fortschreiten der EU-Strategie zur Klimaneutralität gewinnen gewerbliche und industrielle PV-Systeme zunehmend an strategischer Relevanz. Getragen von politischen Förderprogrammen, gereiften Marktmodellen und technologischem Fortschritt werden sie zum festen Bestandteil betrieblicher Energiekonzepte – als Werkzeug zur Kostensenkung, zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Bildung nachhaltiger Unternehmenswerte.
Dabei bleibt die Transformation nicht frei von strukturellen Hürden: Netzengpässe, begrenzte Finanzierungsmöglichkeiten, langwierige Genehmigungsprozesse und Fachkräftemangel stellen reale Herausforderungen für die Umsetzung dar.
Trotzdem sind C&I-Photovoltaikanlagen längst keine freiwillige Zusatzmaßnahme mehr – sie sind zum unverzichtbaren Bestandteil moderner Energie- und Klimastrategien geworden.
Gerade im kommenden Jahrzehnt, wenn CO₂-Preise transparenter, grüne Differenzierungsmerkmale messbarer und politische sowie finanzielle Entscheidungsträger anspruchsvoller werden, sichern sich Unternehmen mit früher Planung messbare Vorteile: stabilere Energiekosten, regulatorische Sicherheit und ein glaubwürdiges Nachhaltigkeitsprofil. Wer zu spät handelt, riskiert dagegen steigende Energiekosten und zusätzlichen Druck entlang der Lieferkette.
In einer Zeit schwankender Energiepreise, strengerer Berichtspflichten und wachsender Nachfrage nach klimafreundlichen Lösungen wird Photovoltaik vom „Nice-to-have“ zum „strategischen Kernwert“.
Das nächste Jahrzehnt gehört jenen Unternehmen, die proaktiv denken, flexibel handeln – und den Wandel vom reinen Energieverbraucher zum aktiven Energiemanager frühzeitig vollziehen.
Wer sich frühzeitig positioniert, gewinnt in der entstehenden dezentralen Energiewirtschaft Europas die Kontrolle über Preise, Markenwahrnehmung und Entwicklungsmöglichkeiten.
Maysun Solar wird weiterhin gemeinsam mit Partnern in ganz Europa daran arbeiten, gewerblichen und industriellen Kunden leistungsstarke, zuverlässige Solarmodule sowie lokalen Service-Support bereitzustellen – um Unternehmen auf ihrem Weg durch die Energiewende verlässlich zu begleiten und die Chancen der Transformation erfolgreich zu nutzen.
Referenzen:
SolarPower Europe. EU Market Outlook for Solar Power 2023–2027. Brussels, 2023. https://www.solarpowereurope.org
IRENA (International Renewable Energy Agency). Renewable Capacity Statistics 2024. Abu Dhabi, 2024. https://www.irena.org
European Commission. REPowerEU Plan – Accelerating the Green Transition. Brussels, 2022. https://commission.europa.eu
European Environment Agency (EEA). Trends and Projections in Europe 2023: Tracking Climate Progress. Copenhagen, 2023. https://www.eea.europa.eu
Clean Energy Wire. Germany’s Renewable Energy Policies and Solar Incentives Overview. Berlin, 2023. https://www.cleanenergywire.org
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